Artromot K1
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Einordnung

Passive Bewegungstherapie wird eingesetzt, wenn Gelenke und Strukturen nach einer Operation, Verletzung oder Immobilisation nicht aktiv belastet werden können. Die Bewegungen werden von einem Gerät oder Therapeuten ausgeführt. Ziel ist die Wiederherstellung der Funktion, ohne die betroffenen Strukturen zu überlasten.

Physiologische Grundlagen

Passive Bewegung verhindert den Funktionsverlust, der durch Ruhigstellung entsteht. Gelenkstrukturen benötigen regelmässige Bewegung, um Stoffwechsel und Versorgung aufrechtzuerhalten. Ohne Bewegung sinkt die Durchblutung, der Knorpelabbau beschleunigt sich und Verklebungen entstehen. Regelmässige passive Bewegung setzt genau dort an.

Gelenkstoffwechsel

Bewegung sorgt für den Austausch der Gelenksflüssigkeit. Diese transportiert Nährstoffe in den Knorpel und führt Abfallprodukte ab. Passive Bewegung hält diesen Prozess stabil, auch wenn aktive Belastung noch nicht möglich ist.

Muskelfunktion

Muskeln verlieren bei Inaktivität rasch Kraft. Durch passive Bewegung wird die Dehnfähigkeit erhalten. Die neuromuskuläre Ansteuerung bleibt leichter reaktivierbar, sobald der Patient wieder aktiv üben darf.

Gewebsheilung

Nach Operationen entstehen oft Schwellungen und Spannungen. Passive Bewegung fördert den venösen und lymphatischen Rückfluss. Das reduziert Ödeme und unterstützt die Heilungsbedingungen im Gewebe.

Vorteile für die Rehabilitation

Schnellerer Mobilitätsaufbau

Passive Bewegung verhindert frühzeitig Bewegungseinschränkungen. Patienten erreichen schneller funktionelle Bewegungsumfänge, sobald aktive Übungen erlaubt sind.

Geringere Schmerzen

Regelmässige Bewegung verringert Gelenksteifigkeit. Die Bewegung selbst erzeugt leichte analgetische Effekte, da mechanische Reize die Schmerzverarbeitung positiv beeinflussen.

Schutz vor Verklebungen

Narbengewebe neigt bei Ruhigstellung zu Einschränkungen. Durch geführte Bewegung bleiben Strukturen gleitfähig. Das verringert spätere Komplikationen.

Frühzeitige Belastbarkeit

Der Körper kann besser auf aktive Therapieschritte reagieren, weil er nicht aus einer vollständigen Inaktivität heraus starten muss.

Typische Einsatzbereiche

Knieoperationen

Nach Kreuzbandrekonstruktionen, Meniskusoperationen oder Knieprothesen werden passive Bewegungsschienen standardmässig eingesetzt. Ziel ist ein stabiler Bewegungsumfang ohne Überlastung.

Schulterverletzungen

Sehnennaht oder Labrumrekonstruktion erfordern ein kontrolliertes Therapieschema. Passive Bewegung verhindert Verkürzungen im Gelenkapparat.

Hüft- und Sprunggelenk

Nach schweren Distorsionen, Arthroskopien oder Frakturen unterstützt passive Bewegung den Erhalt der Gelenkfunktion.

Ablauf in der Praxis

Cadence und Dauer

Die Therapie erfolgt üblicherweise mehrmals täglich. Die Bewegungen sind langsam und kontinuierlich. Die Intensität wird je nach Heilungsphase angepasst.

Geräteeinsatz

Moderne Bewegungsschienen ermöglichen individuelle Einstellungen wie Bewegungswinkel, Geschwindigkeit und Dauer. Das erlaubt eine präzise Anpassung an die medizinischen Vorgaben.

Heimtherapie

Viele Patienten nutzen Geräte zu Hause. Dadurch wird die Behandlungsfrequenz erhöht. Regelmässige Anwendung ist entscheidend für den Effekt.

Bedeutung für die Gesamtgenesung

Passive Bewegung ersetzt aktive Physiotherapie nicht. Sie schafft die Voraussetzungen, damit aktive Reha später schneller greift. Wer früh passiv mobilisiert, erreicht meist:

  • stabilere Bewegungsumfänge

  • geringere Schmerzen bei aktiver Belastung

  • weniger Verklebungen

  • bessere Geweberegeneration

  • kürzere Rehabilitationszeiten

Fazit

Passive Bewegungstherapie ist ein zentraler Baustein der frühen Rehabilitation. Sie stabilisiert die Gelenkfunktion, fördert die Heilung und beschleunigt die Vorbereitung auf aktive Belastung. Dadurch wird die Gesamtgenesung effizienter, strukturierter und medizinisch besser kontrollierbar.